Jörg Kirschstein

KaiserKinder

Die Familie Wilhelms II. in Fotografien

Matrix Media-Verlag 2011 225 Seiten 34,90 €

Jörg Kirschstein: Kaiserkinder

Dem ausgewiesenen Kenner des Hauses Hohenzollern, Jörg Kirschstein, ist es zu verdanken, daß endlich eine aussagekräftige Studie zum Leben und Schicksal der sieben Kinder des Kaisers Wilhelm II. und der Kaiserin Auguste Viktoria vorliegt.

Auch nach dem Ende der Monarchie spielten die sechs Söhne und die Tochter des letzten deutschen Kaisers eine wichtige gesellschaftliche, teilweise sogar politische Rolle, was Kirschstein in seinen Schilderungen der oft tragischen Lebenswege anschaulich darlegt.

Die Stärke des Bandes sind die sorgsam ausgewählten Bilder, die teilweise noch nie zuvor veröffentlicht wurden sowie der sachlich-einfühlsame Stil des Autors. Ein Stammbaum dient zur Übersicht über die Verzweigungen der kaiserlichen Familie.

Fazit

Sofern die Kinder Wilhelms II. überhaupt in den Mainstream-Publikationen erwähnt werden, geht es meist allein um die NS-Aktivitäten des schwarzen Schafes August-Wilhelm („Auwi“), die der Vater zudem mißbilligte. Daß aber z.B. Prinz Adalbert aus Abneigung gegen die Nazis in die Schweiz emigrierte, wird gemeinhin unterschlagen.

Auch auf diesem Nebenkriegsschauplatz der Zeitgeschichte wartet also ein einseitig verzerrtes Geschichtsbild auf überfällige Korrektur. Kirschsteins Buch läßt Fakten sprechen.